Wie verhalten sich Glasfassaden in Bezug auf Schalldämmung und Akustik?

Die akustischen Eigenschaften von Glasfassaden werden primär durch die Glaszusammensetzung, die Dicke der einzelnen Elemente, die Kantenbearbeitung und die Rahmenabdichtung bestimmt. Verbundglas mit asymmetrischen Schichtdicken und speziell zur Dämpfung entwickelten Zwischenschichten verbessert die Luftschalldämmung deutlich. Isolierglaseinheiten (IGUs) mit unterschiedlichen Scheibendicken und optimiertem Zwischenraumabstand erhöhen die Schalldämmung über den gesamten Frequenzbereich und erzielen so bessere Schalldämmwerte (STC – Sound Transmission Class) und Rw-Werte.

Metallrahmen und -dichtungen tragen zur Schalldämmung bei: Durchgehende Dichtungen, korrekt komprimierte EPDM-Dichtungen und gut konstruierte Druckplatten verhindern die Übertragung von Körperschall in die Innenräume. Bei der Gestaltung von Brüstungs- und Untersichtsflächen sollten starre Verbindungen vermieden werden, die Körperschall in die Innenräume übertragen. Für Projekte in der Nähe von Autobahnen, Flughäfen oder Gewerbegebieten im Nahen Osten oder Zentralasien sind schallgedämmte, laminierte Isolierglaseinheiten (IGUs) vorzusehen und sicherzustellen, dass die Verankerung der Vorhangfassade keine starren Schallwege bildet.

Für höhere Schalldämmungsanforderungen empfiehlt sich der Einsatz von Vorsatzverglasungen oder Doppelfassaden, bei denen ein Zwischenraum die Schalldämpfung deutlich verbessert. Akustische Modellierung und Vor-Ort-Tests (Schallpegelmessungen nach der Installation) bestätigen die Einhaltung der Kundenanforderungen. Die frühzeitige Abstimmung mit Akustikern und Fassadenplanern gewährleistet, dass die Glasfassaden den Komfortansprüchen der Nutzer gerecht werden und gleichzeitig Tageslichtnutzung und Wärmedämmung optimal aufeinander abgestimmt sind.